Nachhaltige Energiekonzepte in der Pharmaindustrie
Wenn Unternehmen Nachhaltigkeitsziele setzen, im ersten Schritt vermehrt die Scope-1- und Scope-2-Emissionen im Fokus haben und diese durch den Einkauf von emissionsfreien Energien erreichen, birgt dieses Risiken. Die Zielerreichung erfolgt i. d. R. über die Beschaffung von CO2-neutralen Zertifikaten oder Power Purchase Agreements. Dies wird zwangsweise zu einer Verknappung auf dem Markt führen – und die eigenen Prozesse sind damit noch nicht energieeffizienter geworden. So entstehen finanzielle Risiken für das Unternehmen durch die Verknappung der Zertifikate, wenn nicht gleichzeitig auch die Energieeffizienz der Prozesse gesteigert wird.
Der Anteil der pharmazeutischen Industrie am Gesamtverbrauch in Deutschland ist nicht unerheblich und kann trotz Hürden durch regulatorische Anforderungen somit durch Energieeffizienz einen signifikanten Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs leisten. Es ist daher von essenzieller Bedeutung, gerade bei Neuinvestitionen bereits in der frühen Planung verstärkt auf energieeffiziente Maßnahmen und Konzepte zu achten. Aber auch im Bestand gibt es erhebliches Optimierungspotenzial, welches umgesetzt werden kann, ohne die bestehenden Regularien zu verletzen. Um diese Herausforderungen zu meistern, bedarf es intelligenter Lösungen sowie des Mutes und der Bereitschaft, etablierte Verfahren und Lösungen infrage zu stellen.