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© Getty Images/ fStop Images - Caspar Benson

Wie wird „The New Normal“? – Die Top HR-Trends für 2021

Krisen sind Innovationstreiber. Das wird sich in diesem Jahr in vielen Unternehmen zeigen. Wir wagen einen Blick auf die kommenden Monate und zeigen Euch die wichtigsten Trends im Personalwesen für 2021.

Wenn Unternehmen sich plötzlich anpassen müssen, werden nicht selten Ideen und Möglichkeiten geboren, die vorher als nicht umsetzbar galten. So dürfte auch Corona in vielen Firmen Prozesse beschleunigt haben. Oder zumindest deren absolute Notwendigkeit verdeutlicht – Stichwort Digitalisierung. Welche Entwicklungen bringt 2021 in die Personalabteilungen?

Hybride Arbeitsmodelle sind unabdingbar

Einfach den Laptop aufklappen und von überall arbeiten: Was lange Zeit als Privileg einer kleinen, kreativen Gruppe namens „Digitale Nomaden“ galt, wurde in den vergangenen Monaten zur Notwendigkeit für viele Betriebe. Endlich!

Home Office, Flex Work oder Mobile Working – wie auch immer hybride Arbeitsmodelle im Einzelnen bezeichnet werden, sie werden die neue Normalität prägen. Damit einher geht ein wichtiger Kulturwandel hin zu mehr Vertrauen. Flexibilität stand in den vergangenen Jahren in jeder Stellenanzeige fett unterstrichen als Anforderung für Bewerber. Nun sind es die Arbeitgeber, die sich flexibel zeigen dürfen. Mehr denn je gilt nun, dass Arbeit sich den Menschen anpassen soll und nicht umgekehrt.

Gesundheitsförderung wird wichtiger

Damit einher geht eine Verantwortung aller Arbeitgeber für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Und mit Gesundheit ist ein ganzheitliches Verständnis gemeint, dass Körper und Geist umfasst. Verantwortliche für betriebliches Gesundheitsmanagement dürften sich ab diesem Jahr gänzlich neu aufstellen.

Die Rahmenbedingungen haben sich geändert (weniger Präsenz im Unternehmen, das Zuhause als Arbeitsplatz), der Bedarf ist dadurch gestiegen (Mehrfachbelastungen, neue Arbeitssituation) und die Anforderungen des Einzelnen haben sich teils drastisch geändert. Firmen, die glaubwürdig und nachhaltig in das Wohlbefinden in das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, werden künftig einen klaren Vorteil beim Recruiting haben, prognostiziert das Forbes Magazin.

Authentizität ist in

Die Schlüsselwörter hier sind „glaubwürdig“ und „nachhaltig“. Unternehmen sind gut darin beraten, wenn ihr Employer Branding auch hält, was es verspricht. Typische Versprechungen wie „gute Aufstiegschancen“ oder „internationale Arbeitsatmosphäre“ reichen da nicht mehr aus. Menschen suchen mehr und mehr nach einem Arbeitgeber, der zu ihnen passt – auch in Sachen Werten. Mit der bald in den Arbeitsmarkt drängenden Generation Z wird dieser Trend verstärkt. Arbeitgeber tun gut daran, sich ein authentisches Profil zuzulegen und dieses im Alltag auch zu leben.

Social Recruiting wird wichtiger

Apropos Generation Z. Deren Vertreter suchen nicht nach Jobs, sondern lassen sich lieber finden – vor allem in den Sozialen Medien. Statt auf klassische Stellenportale setzen immer mehr Unternehmen auf Anzeigen in sozialen Netzwerken. Dort lassen sich potenzielle Bewerber·innen gezielt targeten und sind vor allem en masse vorhanden. Je näher dran an den User·innen, desto besser.

So kommt es, dass sogar die Spaßvideo-App TikTok von Personalabteilungen inzwischen zum Recruiting genutzt wird. Auch hier gilt: Das Profil von Unternehmen muss unbedingt authentisch sein.

Candidate Centricity: Fokus auf die Bewerber·innen

Bei Social Recruiting geht es darum, als Unternehmen dort präsent zu sein, wo potenzielle Bewerber sind und nicht umgekehrt. Dieser Ansatz ist Teil eines umfangreicheren HR-Trends namens Candidate Centricity. Darunter versteht die Branche eine integrative Recruiting-Strategie, die voll und ganz auf die Bewerber·innen ausgerichtet ist.

Das wird angesichts des erwarteten Fachkräftemangels immer essenzieller. Im Einzelnen lassen sich darunter Maßnahmen wie die mobile Optimierung der Karrierewebsite, das Verzichten auf Anschreiben und umständliche Bewerber-Tools oder auch Video-Interviews fassen. Es wird immer wichtiger, das Bewerbungsverfahren für die Kandidat·innen so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehört übrigens auch eine wertschätzende Absage, sollten die Firma sich gegen eine·n Bewerber·in entscheiden.

Unternehmen müssen spätestens jetzt Diversität aktiv fördern

Kleinigkeiten machen oft den Unterschied. Wie ein „x“ oder ein „d“ in der Stellenanzeige. Diversität und Inklusion ist ein großes Thema für 2021, über das sich viele Personalabteilungen vermutlich zum ersten Mal wirklich Gedanken machen. Und das ist dringend nötig.

Es gibt großen Lernbedarf, wie Inklusion funktioniert, und Firmen werden nicht herumkommen, das eigene HR-Personal zu schulen. Stellenanzeigen zu gendern ist ein wichtiger Schritt, reicht aber bei Weitem nicht aus.

Die Frauenquote ist da

Auch die Förderung von Frauen gehört immer noch in die Sparte Diversität. Da die freiwilligen Selbstverpflichtungen kaum zu Veränderungen führten, hat sich die Große Koalition auf eine verbindliche Frauenquote geeinigt. Künftig muss in Vorständen börsennotierter Unternehmen mit mehr als drei Mitglieder·innen mindestens eine Frau sitzen. Für Unternehmen des Bundes gelten sogar noch strengere Regeln.

Als Methode nicht unumstritten, wird die Frauenquote vielen qualifizierten Frauen zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Ein Allheilmittel ist das Gesetz aber nicht. Dazu wird die weibliche Hälfte der Bevölkerung noch auf zu vielen Ebenen benachteiligt. Immerhin, ein erster Schritt ist getan und beschert uns ab 2021 diversere Vorstände.

Quellen:

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