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7 Content-Formate fürs Social Web [Übersicht]

Gutes Social Media Marketing hängt von gutem Content ab. Regelmäßig Inhalte auf hohem Niveau zu produzieren und auszuspielen ist eine der zentralen Herausforderungen im Social Web. Um dabei Klarheit zu bekommen, sehen wir uns in diesem Beitrag einmal die diversen Content-Formate an, die sich für das Social Web anbieten. Es lohnt sich, auf verschiedene Formate zurückzugreifen, um die Nutzer nicht zu langweilen und alle Potenziale auszuschöpfen.

1. Text

Text ist das wohl grundlegendste Format im Social Web. Der Text kann dabei kurz und knapp ausfallen (wie z.B. bei einem Tweet), aber auch lang und umfangreich (wie z.B. ein Blogbeitrag). Die Länge des Textes richtet sich dabei sowohl nach dem Kanal als auch nach der Situation des Nutzers. Ist er von selbst auf den Text gestoßen, z.B. via Google, oder wurde ihm der Text z.B. als Werbeanzeige in den Feed gespült? Ist es ein High- oder Low Involvement Thema? Bestehen viele Vorkenntnisse oder will er sich erst einmal einen Überblick verschaffen?

Reiner Text ist in den letzten Jahren zugunsten audiovisueller Formate immer mehr in den Hintergrund gerückt, sollte aber nicht vernachlässigt werden. Es hilft aber, textlastige Formate wie Blogbeiträge durch Video, Bilder, Grafiken etc. zu unterstützen. Die Bereitschaft, lange Texte zu lesen, ist deutlich zurückgegangen – bei Fachthemen oder hohem Involvement (z.B. Gesundheit, Finanzen, Persönlichkeitsentwicklung etc.) jedoch immer noch vorhanden.

Eine große Studie hat übrigens gezeigt, dass lange Blogbeiträge tendenziell häufiger geteilt werden als kürzere (was im Widerspruch zur Bereitschaft, lange Texte zu lesen steht, aber wahrscheinlich durch einen höheren wahrgenommenen Nutzen zu erklären ist). Also prinzipiell keine Angst vor langen Texten.

2. Foto

Nicht zuletzt durch Instagram sind Fotos einer der dominierenden Content-Bestandteile des Social Webs geworden. Auch hier reicht die Bandbreite vom einfachen Schnappschuss bis hin zum professionellen Shooting mit umfangreichem Equipment am Set.

Zur Technik ist allerdings zu sagen: alle modernen Smartphones liefern heute genügend Ausstattung, um anspruchsvolle Fotos zu schießen. Die limitierenden Faktoren sind meist eher das Auge und Gespür des Fotografen oder begleitende Faktoren wie Ausleuchtung oder Hintergrund.

3. Grafik

Neben Fotos gehören auch Grafiken sowie Kombiformate (Foto mit Text-Overlay zum Beispiel) zu den beliebten Formaten. Vor allem Pinterest ist voll von Infografiken, aber auch bei Instagram, Facebook oder eingebettet im Blog eignen sich Grafiken aller Art.

Auch hier sind heute keine allzu großen Skills mehr notwendig. Apps wie Inshot oder Snapseed und Online-Programme wie Canva oder Adobe Sparks ermöglichen es auch Laien, ansprechende Grafiken für’s Social Web zu erstellen. Für professionelle Ergebnisse lohnt es sich aber dennoch, auf einen Designer zurückzugreifen oder die Tipps hier im Magazin zu beherzigen.

4. Video

Video dürfte das Format mit dem stärksten Wachstum der letzten Jahre gewesen sein. Alle großen Kanäle setzen mittlerweile auf Video, wie es sich z.B. bei Instagram (durch die Einführung von IGTV) oder sogar LinkedIn beobachten lässt. Einzig XING hinkt mit Video noch hinterher.

Hochwertige Videos lassen sich heute auch schon recht einfach erstellen. Für ein gutes Video ist neben einer guten Kameraqualität (wo aber Smartphones mittlerweile ausreichen) vor allem ein guter Ton und ein passendes Licht wichtig. Eine Semi-professionelle Ausstattung aus DSLR-Kamera, 3 LED-Panels für die Beleuchtung, Mikrofon und Aufnahmegerät sowie Video-Software ist für unter 1.000€ zu haben. Dort liegt die Hürde heute eher nicht mehr.

Die Herausforderung ist eher beim zeitlichen und organisatorischen Aufwand für Videos zu suchen. Regelmäßig ansprechenden Video-Content zu produzieren ist nicht ganz einfach. Zumal ein Video, was einmal produziert ist, nicht einfach wie ein Blogpost umgeschrieben werden kann, wenn sich Sachverhalte geändert haben.

Trotzdem ist Video in seiner Wirkung unvergleichbar und sollte heute Bestandteil jeder Kommunikationsstrategie sein.

Wenn Videos für Facebook und Instagram produziert werden, sollten aber unbedingt Untertitel enthalten sein. Über 90% der Videos werden erst einmal ohne Ton angespielt, wenn sie im Newsfeed gesehen werden. Untertitel sorgen dann für eine deutlich höhere Verweildauer im Video und höhere Interaktionsraten, weshalb es sich lohnt, diesen Zusatzaufwand zu investieren.

5. 360-Grad

Sowohl Bilder als auch Videos lassen sich auf vielen Plattformen auch in 360-Grad-Ansicht einbinden. Diese Formate bieten ein ganz besonderes Nutzererlebnis und eröffnen neue Möglichkeiten, die eigenen Produkte und Leistungen zu präsentieren.

Facebook wandelt zum Beispiel schon simple Panorama-Fotos vom Handy in 360-Grad-Bilder um. Auch Live-Streams sind auf Facebook und YouTube in 360 Grad möglich. Und vernünftige 360-Grad-Kameras wie z.B. die Insta OneX 360, die Samsung Gear 360 oder die GoPro Fusion Black 360 kosten mittlerweile nur noch ein paar Hundert Euro, liefern Aufnahmen in bis zu 6K-Auflösung und kommen teilweise mit spannenden Zusatz-Features wie unsichtbaren Selfie-Sticks oder BulletTime-Videos daher.

6. Audio

Audio wird in vielen Unternehmensstrategien vergessen, eignet sich aber hervorragend für den Social Media Mix. Seit einigen Jahren erleben Podcasts ein Revival, in den USA sprach man schon 2017 wieder vom „Mega-Trend“ und auch hierzulande können Podcasts, die sich in den ITunes-Charts platzieren, hohe Abrufzahlen verzeichnen. Unternehmenspodcasts sind allerdings eher selten in den Charts anzutreffen – die meisten Inhalte stammen von Medienschaffenden oder Personenmarken aus dem Dunstkreis aus Vertrieb, Marketing und Persönlichkeitsentwicklung. Einige größere Unternehmen wie die Telekom, die GLS Bank, die AOK oder Hornbach setzen Podcasts aber bereits fleißig und erfolgreich ein.

Der neueste Trend am Audio-Himmel sind Blogcasts. Dabei handelt es sich einfach um Blogbeiträge, die neben der Textversion auch in gesprochener Form verfügbar sind. So wird der Beitrag multimedial und der Leser zum Hörer.

7. Animation

Schließlich eignen sich auch animierte Formate für das Social Media Marketing. Vor allem im Blogbeitrag eingebettete Animationen oder animierte GIFs in Facebook, Instagram und Co. sind beliebt bei den Nutzern und erhöhen die Engagementrate oft deutlich.

Welche Formate Sie für Ihre Strategie auswählen, müssen Sie abwägen anhand von Faktoren wie Kosten, Aufwand, Nutzen und Passgenauigkeit für die Marke. Die Empfehlung, mehr als ein oder zwei Formate einzusetzen und möglichst auch Formate zu kombinieren, wird jedoch in den meisten Fällen zu besseren Ergebnissen führen.

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Felix Beilharz schreibt über Internet & Technologie, Marketing & Werbung, Wirtschaft & Management, Social Media

Felix Beilharz ist „einer der führenden Berater für Online- und Social Media Marketing“ (RTL) und „zählt zu den besten Rednern Deutschlands“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung). Der 11-fache Buchautor lehrt an mehreren Hochschulen und hält weltweit Vorträge zu digitalen Marketing-Themen.

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