Augenkontakt kann fies sein
Der Blick ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen. Dabei wird das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet. Aber nur wenn der Blickende lächelt …
Ich kann mir nicht vorstellen, dass beim ernsten Todesblick irgendein Kuschelhormon ausgeschüttet wird.
Achtung: Nicht alle können selbst freundlichen Blickkontakt gut vertragen. Es ist ihnen einfach nicht angenehm. Ich versuche meinen Seminarteilnehmern beim Präsentationstraining immer gleichmäßigen, ruhigen Blickkontakt zu den Zuhörenden beizubringen. Das ist für viele eine Herausforderung. Meistens wischt der Blick nur unruhig über die Anwesenden hinweg oder fängt sich in Teppichflusen am Boden oder an der Zimmerdecke.
Der Blickkontakt muss so lange gehalten werden, bis du die Kontaktaufnahme spürst. Ich sag immer „bis es kurz bitzelt“.
Für die, die sagen „Ich spür da nix“ ist hier eine andere Faustformel:
Blicke jemandem während einer Präsentation so lange in die Augen, wie eine Mini-Aussage dauert. Das kann ein halber Satz sein oder ein ganzer (wenn er kurz ist).
Wichtig ist: Lächeln. Wer lächelt, während er präsentiert, wirkt nicht nur freundlich, sondern auch souverän und entspannt.
Wie hältst du Blickkontakt aus? Bist du Team „Wegschauen“ oder Team „Wer wegschaut, hat verloren“?
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Yvonne de Bark ist Schauspielerin und Trainerin für analoges und digitales Auftreten. Sie gibt Seminare und hält Vorträge zu Körpersprache und Wirkung. Ihr Motto: Sei wer du bist und wirke wie du willst.