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filadendron, istockphoto

Brauche ich für meine Bewerbung ein Xing-Profil? Ja, auch das ist wichtig!

>> Diese Frage stellt mir fast jeder Kunde in der Karriereberatung. Die Antwort ist Ja! Denn das Xing-Profil ist ein Baustein einer erfolgversprechenden Bewerbungsstrategie. Aber dann muss es auch ein aussagekräftiges Xing-Profil sein.

>> Mit dem richtigen Xing-Profil können Sie im Bewerbungsprozess beeindrucken.

Meine Erfahrung aufgrund intensivem, langjährigen Austausch mit Bewerbern ist, dass sich insbesondere Personalberater vor einer ersten Kontaktaufnahme via Xing über den potentiellen Kandidaten informieren. Mit einem Blick bekommen Personalberater dort die wesentlichen Informationen zum Bewerber wie die bisherigen beruflichen Funktionen, Arbeitgeber, Ausbildung, Sprachen und sogar seiner Engagements und Interessen. Dieser Blick in das Online-Profil ist für diejenigen, die Stellen zu besetzen haben, meist wesentlich effizienter als das Durchstöbern seitenlanger Bewerbungsunterlagen in kleiner Schriftgröße.

Hat sich der Bewerber zuvor aktiv mit seiner Bewerbung an ein Unternehmen oder eine Personalberatung gewandt, dient das Xing-Profil auch einer gewissen „Verifizierung“ der zugesandten Unterlagen. Oder, um weitere Informationen (z. B. Engagement in Organisationen) zu erlangen. Was bedeutet das dann für die „Pflege“ des Xing-Profils?

>> Nur ein gepflegtes Xing-Profil bringt Vorteile.

Haben Sie schon Ihr Xing-Profil mit Ihren Bewerbungsunterlagen verglichen? Und vor allem abgeglichen? Weichen die Daten im Xing-Profil von denen in den schriftlichen Unterlagen ab, wirft das eher Fragen auf, als dass es Vertrauen schafft. Ihre Aussagen zu Ihrem Lebenslauf und Ihren angestrebten Funktionen müssen überall – also auch über Xing und Bewerbungsunterlage hinaus – identisch sein. Und sie müssen aktuell sein. Das fängt mit einem aktuellen, seriösen Foto an. (Ja, ich bin ein absoluter Anhänger von Fotos! Ich möchte gerne auch sehen, mit wem ich es zu tun habe. Und so geht es den allermeisten Menschen!)Auch die Frage, was unter „Ich biete“ und „Ich suche“ stehen soll, ist sorgfältig abzuwägen. Ich plädiere dafür, bei „Ich biete“ die Kompetenzen aufzulisten, die Sie auszeichnen und für andere Firmen von Interesse sein sollten. Selbstverständlichkeiten wie „Teamfähigkeit“, „analytisch“, „kreativ“ und „führungsstark“ nehmen aus meiner Sicht nur Platz weg. Weil Sie jeder für sich in Anspruch nimmt, sagen sie nichts über Sie und Ihre ganz eigenen Stärken aus. Stattdessen gehört konkreter Nutzen genannt, den Sie bieten. Genauso konkret sollte auch das „Ich suche“ sein. Bitte keinesfalls „arbeitssuchend“, „arbeitslos“ oder „jobsuchend“ schreiben. Schreiben Sie doch einfach hin, was Sie suchen: „Position als Produktionsleiter“, „Herausforderung als technischer Geschäftsführer“ oder „CEO-Position“. Dann weiß der Leser genau, wohin Sie wollen. Und Sie kommen mit Selbstbewusstsein rüber. Und das gepflegte Profil endet – um im Aufbau von Xing zu bleiben – mit Ihren Interessen. In der Hoffnung, dass Sie noch Interessen neben Ihrem Job haben.

>> Ein Xing-Profil alleine reicht nicht aus.

Damit ist nicht gemeint, dass Sie jetzt zig weitere Profile bei anderen Plattformen brauchen. Gemeint ist, dass das Xing-Profil ein Baustein einer umfassenden Bewerbungsstrategie ist. Denn die Wahrscheinlichkeit, aufgrund eines top gestalteten Xing-Profils auf den Traumjob angesprochen zu werden ist sehr gering, oder zumindest mit sehr viel Geduld und Zeit verbunden. Gering ist die Wahrscheinlichkeit, von einem Headhunter angerufen zu werden. Oder über eine Jobbörse eine Führungsposition zu bekommen, auf die sich in der Regel hundert weitere Kandidaten bewerben. Ich setze mit meinen Kunden stattdessen auf ein strategisches Newplacement.

>> Strategisches Newplacement als Erfolgsmethode für berufliche Veränderung.

Gehen Sie aktiv auf interessante Unternehmen zu und entdecken so deren Bedarf! Denn circa 80 Prozent der vakanten Stellen werden "verdeckt" besetzt, weil sie niemals öffentlich ausgeschrieben werden. Dieser verdeckte Stellenmarkt erscheint also nicht in Anzeigen oder in Online-Jobbörsen, insbesondere wenn es um Führungspositionen geht. Um diese „verdeckten Vakanzen“ zu finden, müssen Sie aktiv auf die Unternehmen zugehen, sich also initiativ bewerben. Natürlich nicht mit umfangreichen Bewerbungsmappen, sondern mit den richtigen Kurzinformationen à la Xing-Profil. Der Kern dieses Kurzprofils sind realisierte Erfolge des Bewerbers. Denn bei der Auswahl eines neuen Mitarbeiters sind nicht die Titel und Diplome entscheidend. Was der Bewerber bisher bei anderen Unternehmen bewegt und erreicht hat, das ist relevant. Es geht also darum, bereits erzielte Unternehmens-Erfolge nachzuweisen, idealerweise in Euro und Prozenten. Denn das ist potenzieller Nutzen für neue Arbeitgeber. Diese erfolgsorientierte Darstellung sagt mehr aus, als jeder mehrseitige Lebenslauf einer Führungskraft. Und ist die beste Eintrittskarte für ein Erstgespräch bei interessanten Unternehmen oder Personalberatern.

Wie dieses strategische Newplacement aussehen kann, beschreiben wir ausführlich in unserem Buch „Die CEO-Bewerbung“ und als Überblick hier.

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Nane Nebel schreibt über Karriere, Bewerbung von Führungskräften

Karriereberaterin und Karrierecoach für Top-Führungskräfte mit Fokus auf Ingenieure, ITler, Naturwissenschaftlerund Finanzer. Spezialistin für die Bearbeitung des verdeckten Stellenmarktes im C-Level-Segment. Systemische Beraterin für Karriereentwicklung von Top-Managern.

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