Die Flow-Formel: 7 Flow-Trigger und 5 Flow-Killer
Was können Mitarbeiter selbst für mehr Flow-Momente bei der Arbeit tun?
Welche Voraussetzungen können Führungskräfte dafür schaffen?
Was Flow mit Mattering, dem Gefühl, anderen etwas zu bedeuten, zu tun hat.
Und wie lautet die Prozent-Faustregel für das optimale Verhältnis von Anforderungen und persönlicher Kompetenz?
Sind das nicht herrliche Momente, wenn es mal so richtig flutscht bei der Arbeit? Wenn alles schön locker von der Hand geht … Wir sind dann im „Flow“. Selbstvergessen und total im Moment. Erstmals definiert hat diesen Zustand der ungarische Psychologe Mihály Csikszentmihályi als das vollkommene Aufgehen in einer Tätigkeit. Ein Verschmelzen von Handlung und Bewusstsein. Natürlich gibt es diesen Zustand nicht nur im Job. Wir erleben Flow auch beim Sport oder bei der Gartenarbeit und beim Meditieren sowieso.
Ein Gefühl wie bei Paulchen Panther: „Wer hat an der Uhr gedreht?“
Im Flow verlieren wir das Zeitgefühl, wie in dem Lied im Paulchen-Panther-Abspann, in dem es heißt: „Wer hat an der Uhr gedreht?“. Das kann sich anfühlen wie im Rausch, ein echtes Glücksgefühl. Voller Energie und Zufriedenheit. Ich erlebe so etwas in manchen meiner Trainings. Wenn viel gelacht wird und wir offen sind, uns frei und gelassen fühlen. Oder wenn ich über meine Trainingsthemen schreibe, so wie jetzt zum Beispiel.
Welche Effekte Flow im Job hat
Doch können wir diesen Flow-Zustand auch selber herstellen? Also ganz bewusst herbeiführen? Das würde sich für alle lohnen – Mitarbeitende, Führungskräfte und Unternehmen. Denn Studien belegen die positiven Effekte: mehr Gesundheit, Zufriedenheit, Engagement und Produktivität.
Also, jetzt mal „Butter bei die Fische“, wie wir Hamburger sagen: Wie können wir ganz konkret und praktisch für mehr Flow-Momente im Job sorgen?
Was du brauchst, um Flow-Momente zu erleben
Um Flow auch im Job erleben zu können, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. Mitarbeitende wie Führungskräfte haben Einfluss auf diese Faktoren. Hier sind Tipps, um in den Flow-Zustand zu kommen:
Bringe Anforderungen an dich und deine Fähigkeiten nahezu in Balance.
Sorge dafür, dass alle nötigen Werkzeuge für die jeweilige Tätigkeit (Tools) vorhanden sind.
Stelle sicher, dass du für einen kleinen Zeitraum ungestört bleibst.
Nutze Phasen der Autonomie, in denen du nicht auf andere angewiesen bist.
Bleibe entspannt, zum Beispiel indem du ruhig und gleichmäßig in den Bauch atmest.
Wähle eine Tätigkeit, über die du Kontrolle hast.
Sieh deine Erfolge ganz bewusst.
Vier Prozent über der eigenen Kompetenz, heißt die Faustregel für Flow.Steven Kotler, Flow Research Collective, „Harvard Business Review“
Eines noch zu dem ersten, vielleicht wichtigsten Aspekt, der Balance zwischen Anforderungen und Fähigkeiten. Untersuchungen zeigen, dass Anforderungen, die leicht über der eigenen Kompetenz liegen, am ehesten zu Flow führen. Und dieses „leicht drüber“ lässt sich sogar beziffern: vier Prozent scheint die Faustregel zu sein, wie das Flow Research Collective (yep, so was gibt es) herausfand. Mit anderen Worten: Man sollte sich schon ein bisschen strecken müssen für den Erfolg, aber eben auch nicht zu sehr, um in Flow zu kommen.
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Studie: Was ist am wichtigsten für Flow?
Was ist eigentlich wichtiger für Flow-Erlebnisse: die Tätigkeit selbst oder die stabileren Faktoren im Job, so etwas wie zum Beispiel Rollenklarheit? Dies wurde in einer dänischen Studie des National Research Centre for the Working Environment untersucht. Es zeigte sich, dass es die Tätigkeiten sind, die die wichtigere Voraussetzung für Flow sind. Und das ist eine gute Nachricht. Denn auf die Wahl und Ausführung der Tätigkeit haben wir selbst meist mehr Einfluss als auf die Rahmenbedingungen.
Eine wichtige Voraussetzung betrifft allerdings das gesamte Team, in dem die Mitarbeitenden unterwegs sind. Wollen Mitarbeitende Flow-Momente bei ihren Tätigkeiten erleben, braucht es Vertrauen in den Teams. Ohne Vertrauen ist Autonomie schwer vorstellbar. Doch es sind eben gerade diese Momente der Selbstständigkeit und Freiheit, die Flow erst ermöglichen.
Mattering ist eine Voraussetzung für Flow-Gefühle.Psychologe Adam Grant im TED-Talk
Vertrauen wiederum hängt auch damit zusammen, dass man sich gesehen fühlt. Kürzlich schrieb ich hier zu „Mattering“ als einer der wichtigsten Führungsqualitäten überhaupt. Gerade in Zeiten permanenter Transformationen und damit enormer Anforderungen ist es umso wichtiger, Mitarbeitenden dieses Gefühl zu vermitteln. In seinem TED-Talk nennt der Psychologe Adam Grant Mattering als eine von drei zentralen Voraussetzungen für Flow. Die anderen beiden seien Mastery (also das Beherrschen der Materie) und Mindfulness (das Ganz-im-Moment-versunken-Sein).
Was du nicht brauchst, um Flow-Momente zu erleben
Es gibt echte Flow-Killer, die Mitarbeitende und Führungskräfte vermeiden sollten. Hier sind Tipps gegen Feinde des Flows:
Reduziere Multitasking (nur EINE Tätigkeit, Multitasking heißt 40 Prozent Effizienzverlust!).
Vermeide Ablenkungen (indem du zum Beispiel deinen Browser schließt oder das Smartphone in den Flugmodus stellst).
Reduziere Unterbrechungen (zum Beispiel den Status „Nicht stören“ aktivieren).
Sorge dafür, dass du nicht überfordert bist (maximal vier Prozent, siehe oben).
Vermeide Unterforderung (die Tätigkeit sollte dich nicht langweilen).
Natürlich ist niemand den ganzen Tag lang während der Arbeit im Flow. Es sind nur Momente oder kurze Zeiträume, die wir in diesem Zustand sein können. Aber es lohnt sich, zu wissen: Wir können selbst und im Team gemeinsam darauf hinwirken, dass die Voraussetzungen für Flow öfter gegeben sind.
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Studie: “Predicting Flow at Work: Investigating the Activities and Job Characteristics That Predict Flow States at Work”, 2010, in “Journal of Occupational Health Psychology”, National Research Centre for the Working Environment, Kopenhagen, Dänemark)
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