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Häcker

Ecosystem Büro: Alles im Eimer

Gesetzgeber und Kommunen halten uns schon lange mit unterschiedlichen Mülltonnen dazu an, unsere Abfälle zu trennen, damit einzelne verwertbare Rohstoffe einem ökologisch sinnvollen Recycling zugeführt werden. Haushalte können das, was sie als Abfall definieren, in einem Abfalleimer platzieren.

Nachhaltige Abfalltrennsysteme ermöglichen eine hygienische Trennung. Doch wie gehen Unternehmen damit um?

Bei Häcker Küchen in Rödinghausen ist ein großes Projekt zur besseren Mülltrennung nun nach einigen Herausforderungen erfolgreich umgesetzt worden. In den Großraumbüros steht seit kurzem nur noch ein großer Mülleimer mit einer Dreier-Trennung zur Verfügung: Papier, Plastik, Restmüll. Die Mülleimersysteme wurden bereits zwei Monate in Großraumbüros getestet, und die Resonanz der Belegschaft war sehr positiv. Vorher hatte jeder Mitarbeiter seinen eigenen kleinen Papierkorb inklusive Einsatz und Müllbeutel, was zu einem sehr hohen Verbrauch an Plastikmülltüten führte. Allein im Panorama des Unternehmens wurden letztes Jahr über 22.000 kleine Müllbeutel verbraucht. „Durch die Umstellung auf ein großes Mülleimersystem pro Büro können nun etwa 80 Prozent der Müllbeutel eingespart werden. Außerdem haben wir zugleich eine Entlastung für die Gebäudereinigung“, sagt Aileen Rückwarth, Assistentin der Geschäftsführung.

Es werden aber nicht nur Müllbeuteln gespart, sondern auch Plastikverpackungen (gelbe Tonne) vom Restmüll getrennt. Eigentlich ist die gelbe Tonne ausschließlich für private Haushalte vorgehsehen und nicht für Unternehmen, weil angenommen wird, dass ausschließlich Privathaushalte Plastikmüll oder Verpackungsmüll mit dem Zeichen „der grüne Punkt“ verursachen. In der Realität sieht das zuweilen doch anders aus: „Auf der Arbeit essen wir Joghurts, Süßigkeiten, oder wir bringen unsere eigene Milch in Tetrapacks für den Kaffee mit. Zudem haben wir bei Häcker Küchen eine Kantine, in der ebenfalls Verpackungsmüll anfällt. Das sind alles recyclingfähige Abfälle, die in die gelbe Tonne gehören - und nicht wie bei nahezu allen Unternehmen in den Restmüll“, sagt Rückwarth. Deshalb wurde mit dem Entsorger des Unternehmens gesprochen und eine nachhaltige Lösung gefunden, sodass hier auch gelbe Tonnen zur Verfügung gestellt werden.

Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass sich nachhaltige Kreisläufe an Vernunft, Klugheit und gesellschaftlichen Fundamenten messen lassen, die sich als erweisen.

Je mehr Verpackungsabfall gesammelt und getrennt wird, desto größer ist die Chance, dass wertvolle Materialien für neue Anwendungen genutzt werden können – und somit unsere endlichen Ressourcen geschont werden.

Weiterführende Informationen:

Sind wir noch ganz sauber?

Ans Eingemachte gehen: Was wir tun können, um künftig weniger Lebensmittel zu verschwenden

Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.

Kommentare

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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