Dr. Alexandra Hildebrandt

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für Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Für ein gutes Klima: Dachbegrünung als wesentliches Element der Städteplanung der Zukunft

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Städte und Kommunen spielen bei der Klimaanpassung als koordinierende und gestaltende Akteure eine zentrale Rolle, denn viele wichtige Maßnahmen werden lokal umgesetzt. 

Verschiedene Anpassungsmöglichkeiten können dazu beitragen, die Veränderungen durch den Klimawandel zu verringern. So entwickeln sich auch immer ausgeprägtere Hitzewellen vor allem in Städten zu einem ernstzunehmenden Problem . Zu naturbasierten Lösungen gehören auch Gründächer (Dächer mit lebendem Pflanzenbewuchs). Prinzipiell eignen sich sowohl Flach- als auch Schrägdächer für eine Begrünung, wobei Flachdächer mehr Gestaltungsspielraum erlauben. Gründächer gehören heute zum standardmäßigen Portfolio von Hausbau-Unternehmen, die Wert auf nachhaltiges Bauen legen.

Vorteile von Gründächern:

  • Beitrag zum Erhalt der Biodiversität und Bildung von Lebensräumen
  • positive Effekte auf die Gesundheit der Stadtbewohner
  • Entlastung der städtischen Kanalisation
  • Optimierung der klimatischen Bedingungen (im Sommer Schutz vor Hitze, im Winter dienen sie als zusätzliche Wärmedämmung)
  • Kompensierung der durch den Bau entstandenen Flächenversiegelung
  • Nachhaltiger Nutzen und Freizeitwert wie ein herkömmlicher Garten (Anbau von Kräutern, Obst und Gemüse)
  • Verbesserung des Mikroklimas
  • natürliche Wasserspeicher
  • Wetterschutz bei Starkregen.

Die Vegetation von Gründächern ist allerdings begrenzt, zumal die meisten Flächen extensiv angelegt werden.

Extensive Dachbegrünung:

Es wird eine Art Wiese auf dem Dach angelegt. Die Vegetation besteht aus Sedum und genügsamen Gräsern, die unterschiedliche Temperaturen und Niederschlagsmengen verkraften und wenig Pflegeaufwand verursachen. Sie lassen sich auf vielen Gebäuden verwirklichen und bieten viele Vorteile: Sie schützen das Dach vor Witterungseinflüssen und verlängern so seine Lebensdauer. Zudem dient die Pflanzenschicht als natürliche Schalldämmung, sodass sich die Lärmbelastung im Inneren reduziert.

Intensive Dachbegrünung:

Eine Bepflanzung (z.B. mit Sträuchern, Blumenbeeten, Kräutern oder Bäumen) wird als intensive Dachbegrünung bezeichnet und kann sich mit der Zeit zu einer vielfältigen Gartenlandschaft mit üppiger Pflanzen- und Tierwelt entwickeln. Ein Dachgarten stellt besondere Ansprüche an die baulichen Gegebenheiten (Tragfähigkeit) und an die Pflege.

Fassaden- und Dachbegrünungen sind auch integraler Bestandteil des zukunftsweisenden Konzepts der Schwammstadt. Es nimmt Gebäude, Grün- und Verkehrsflächen gleichermaßen in den Blick. Ein wesentliches Hindernis für die Umsetzung des Schwammstadtprinzips ist allerdings die begrenzte Verfügbarkeit von Flächen in der Stadt. Vor allem in dicht bebauten Siedlungsräumen bestehen ein hoher Nutzungsdruck sowie Flächenkonkurrenzen zwischen den unterschiedlichen Anforderungen an den urbanen Raum. Wichtig ist auch herauszuarbeiten, wie das Schwammstadtprinzip in die bestehenden Flächennutzungen besser und multifunktional integriert werden kann. Zudem muss neu verhandelt werden, wie die Fläche in der Stadt im Zuge einer nachhaltigen Stadtentwicklung genutzt werden sollte. Die Umsetzung des Schwammstadtprinzips ist deshalb eine enorme Aufgabe im Rahmen der nachhaltigen Transformation urbaner Räume.

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Freie Publizistin und Autorin, Nachhaltigkeitsexpertin, Dr. Alexandra Hildebrandt

für Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".
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