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Neue Studie: Das Motivationsniveau in Deutschland liegt mit 48 % unter dem internationalen Durchschnitt von 54 % - © Pixelfit/Getty Images

Gute Zuhörer sind bessere Führungskräfte: 10 praktische Tipps für aktives Zuhören

Zuhörer-Qualitäten verzweifelt gesucht! Weniger als die Hälfte aller Mitarbeiter geben laut einer aktuellen Studie das Beste in ihrem Job. Mitarbeiter vermissen vor allem gute Kommunikation, empathisches Führen und Zuhör-Qualitäten, wie weitere Studien zeigen: 10 Tipps für aktives, empathisches Zuhören. Plus: ein Rat für das Ego von Führungskräften.

Zuhörer-Qualitäten verzweifelt gesucht! Weniger als die Hälfte aller Mitarbeiter geben laut einer aktuellen Studie das Beste in ihrem Job. Und mehr als vier von zehn denken über einen Jobwechsel nach. Mitarbeiter vermissen vor allem empathisches Führen, Verbundenheit und Zuhör-Qualitäten ihrer Vorgesetzten, zeigen weitere Studien: 10 Tipps für aktives, empathisches Zuhören. Plus: ein Rat für das Ego von Führungskräften.

Gerade einmal 48 Prozent aller Mitarbeiter geben an, das Beste in ihrem Job zu geben. Dies ergab eine aktuelle Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Klar, man ist nicht jeden Tag topmotiviert, aber es gibt offenbar noch sehr viel Luft nach oben. Als Gründe für diese eher niedrige Motivation, nennt der EY-Partner Nelson Taapken unter anderem mangelnde Kommunikation.

Das passt zu Untersuchungen wie einer der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in Deutschland und weiteren Ländern, nach der Mitarbeiter bei ihren Führungskräften den höchsten Wert auf empathisches Führen, echte Verbundenheit und Zuhörfähigkeiten legen. Diese Attribute wurden in der BCG-Studie „Herz-Qualitäten“ genannt.

Unternehmen legen bei Führungskräften mehr Wert auf „Kopf-Qualitäten“

Für die Unternehmen hingegen zählen bei ihren Führungskräften andere Werte mehr: nämlich „Kopf-Qualitäten“ wie Entschlusskraft und fachliche Qualifikation, wie die BCG-Studie zeigt. Es gibt also eine sehr deutliche Kluft zwischen den Erwartungen von Mitarbeitern an ihre Führungskräfte und den Erwartungen der Unternehmensführungen.

Nimm dich zurück! oder „Ego is the Enemy“

Der vielleicht wichtigste Impuls vorab: Nimm dein eigenes Ego im Gespräch mit MitarbeiterInnen zurück. Denn: „Ego is the Enemy“, wie der Titel eines populären Buches über die Tücken des eigenen Egos lautet. Oft wollen Führungskräfte ihre „eigene Story“ loswerden, wie es der Unternehmer Karlheinz Kögel (u.a. Gründer L’Tur) in der „Süddeutschen Zeitung“ (4./5./6. Januar 2025) treffend formuliert.

Man glaubt gar nicht, wie gern Menschen über sich selbst erzählen.
Unternehmer Karlheinz Kögel, SZ vom 4./5./6. Januar 2025

„Man glaubt gar nicht, wie gern Menschen über sich selbst erzählen“, sagt Kögel. Recht hat er. Tausende Male haben wir das ja selber beobachten können. Also lassen wir doch die Mitarbeiter endlich zu Wort kommen und tun wir zunächst einmal nur eins: zuhören. Ein No-Brainer? Nicht wirklich, denn aktives Zuhören will geübt sein.

Wie also können Führungskräfte besser werden beim Zuhören und empathischen Einfühlen in ihre Mitarbeiter?

Führungskräfte: Tipps für aktives und empathisches Zuhören

  • Wie funktioniert empathisches Zuhören? Ein verbreitetes Missverständnis ist die Annahme, dass wir auf alles sofort eine Antwort geben sollen und am besten auch eine Lösung. Doch „Empathie heißt nicht, sofort mit einer Lösung zu antworten, sondern erst einmal nur in Ruhe zuhören“, sagt die Psychologin Mel Robbins.

  • Schenke deinem Gegenüber volle Aufmerksamkeit, ohne ihn zu unterbrechen. Denn: Wer ständig selbst redet, kann nicht zuhören und wird auch nichts Neues erfahren.

  • Schaffe eine Atmosphäre des Vertrauens durch einen respektvollen Umgang: Zeige, dass dir die Sicht deines Mitarbeiters wichtig ist, dass sie Wert für dich und das Unternehmen hat.

  • Stelle offene Rückfragen, also Fragen, die nicht mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind. Man spricht hierbei auch von den W-Wörtern: warum, wie, was, woher, welche. So wirst du mehr über Sichtweise, Vorstellungen, Wünsche, Ideen und Gefühle deines Mitarbeiters erfahren.

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  • Fasse den Kern von dem, was du gerade gehört hast, zusammen und überprüfe so, ob du deinen Gegenüber richtig verstanden hast.

  • Lass deinen Mitarbeiter nicht nur ausreden, sondern warte anschließend noch einen Moment. Vielleicht denkt dein Mitarbeiter gerade nach und möchte noch etwas hinzufügen.

  • Zähle vor deiner eigenen Antwort bis 10. So vermeidest du impulsives Antworten, das zu wenig reflektiert wäre. Sag ruhig offen: „Gib mir bitte einen Moment, darüber nachzudenken“.

  • Formuliere mehr Fragen als Antworten. Dies ermöglicht dir, dich einzufühlen in die andere Sichtweise, es zeigt dein Interesse an der neuen, fremden Perspektive. Ständig Antworten im Ärmel zu haben, kann überdies überheblich wirken.

  • Bleibe in Blickkontakt, um die emotionale Verbindung zu deinem Gegenüber aufrechtzuhalten.

  • Achte auch auf die Körpersprache und Mimik deines Gegenübers. Oft gibt es auf diesen nonverbalen Ebenen wertvolle Zusatzinformationen, die ein Einfühlen erleichtern. Denn: Nicht alles wird ausgesprochen, kann aber dennoch eine große Rolle spielen.

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Quellen:

  • Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, August 2024

  • Umfrage Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien), 2021

  • Süddeutsche Zeitung, 4./5./6. Januar 2025,“Die Kunst, die richtigen Leute zu kennen“

  • Arbeits abc, „Chefs, die zuhören, führen besser"

  • Financial Poise: “Shut up and listen"

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Dr. Kai Kaufmann schreibt über Stressmanagement, Resilienz, New Work, Gesundheit & Soziales

Dr. Kai Kaufmann war 15 Jahre als Führungskraft für Verlage tätig. Nach einem Burnout stellte er die Weichen für sein Leben neu. Heute unterstützt er als Trainer für Stressmanagement und Resilienz Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Als Medical Writer publiziert er bis zu 30 Fachartikel jährlich.

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