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Ärger und Frust im Job lassen schnell den Gedanken an eine Kündigung aufkommen. - © Shutterstock

Jobfrust? Dein Leitfaden für die perfekte Kündigung

Wenn der Arbeitsalltag zur Belastung wird und die Unzufriedenheit im Job überhandnimmt, kann eine Kündigung oft wie eine Befreiung wirken. Doch sie ist nicht einfach nur ein Ende, sondern auch ein Übergang, der sorgfältig geplant werden sollte. Denn auch in der vermeintlich einfachen Kündigung schlummern erhebliche Risiken für deine Karriere. Deshalb zeige ich dir hier, wie du (wenn notwendig) professionell von einem Job zum nächsten kommst.

Fehler #1 Überzogene Erwartungen

Diesen Fehler beobachte ich momentan häufig bei jungen Berufseinsteigern, die durch den Freundeskreis oder Social Media stark übertriebene Erwartungen an das Arbeitsverhältnis und die Firma haben. Gibst du (schlimmstenfalls) diese überzogene Erwartung im nächsten Jobinterview als Kündigungsgrund an, wirst du damit auch neue Arbeitgeber verschrecken. Prüfe daher bei deiner Unzufriedenheit erst durch möglichst neutrale Vergleiche (z.B. bei Kununu oder in Job-Blogs) wie eine möglichst realistische Erwartung aussehen kann.

Fehler #2 Dem Arbeitgeber keine Chance geben

Ich kann verstehen, dass schlechtes Führungsverhalten oder unzureichende Rahmenbedingungen Frust aufkommen lassen, der irgendwann zu einer Kündigung führt. Was ich (und viele Personaler ebenfalls) kritisch sehe, ist, diese Unzufriedenheit nicht direkt beim Chef anzusprechen. Das ist durchaus kein einfacher Schritt, der in der Praxis gern mit den üblichen Ausreden, wie etwa „Der hört mir eh nicht richtig zu!“, „Ich habe doch schon mal etwas (ganz zart durch die Blume) gesagt, und es es nix passiert!“ etc., umgangen oder nur oberflächlich angegangen wird.

Besser ist es, wenn du konkret analysierst, was dich genau stört und warum. Erstelle dafür eine Liste, in der du gleichzeitig notierst, wie du dir eine Lösung vorstellst. Mit dieser Liste gilt es dann beim Vorgesetzten den richtigen Zeitpunkt für ein Gespräch zu planen. Das geht ganz freundlich und verbindlich , zum Beispiel so: „Guten Morgen, Herr/Frau X, ich möchte gern im Laufe dieser Woche mit ihnen einmal über ein paar Punkte sprechen, die mich hier momentan etwas unglücklich machen!“

Achte in der Vorbereitung und im Gespräch selbst dann noch darauf, dass du möglichst konkret bleibst und eine gute Struktur hast. Außerdem ist es sinnvoll, wenn du negative Formulierungen vermeidest. (In meinem Seminar Erfolgreich kommunizieren zeige ich dir, wie das ganz einfach geht.)

Fehler #3 Die falsche Art der Kündigung

Wie kann man denn „falsch“ kündigen? Dazu siehst du auf TikTok oder auch in anderen sozialen Netzwerken momentan zahlreiche Beispiele, die unter dem Begriff „Loud Quitting“ laufen. Beim Loud Quitting kündigst du nicht nur deinen Job, sondern nutzt die Gelegenheit, um öffentlich Kritik an deinem Arbeitgeber oder den Arbeitsbedingungen zu üben. Diese Art der Kündigung kann sehr emotional und dramatisch sein und sowohl in sozialen Medien als auch innerhalb des Unternehmens für Aufsehen sorgen.

⚠️ Allerdings vergessen viele: Auch potenzielle neue Arbeitsgeber sehen diese Social-Media-Beiträge und dürften sich sehr gut überlegen, ob sie jemanden einstellen wollen, der offensichtlich eine ganz eigene Sichtweise auf das Thema „professionelle Kündigung“ hat.

Ebenso ungünstig sind auch die milderen Formen z.B. das „Ghost Quitting“, bei dem man sich beispielsweise in der Probezeit einfach klammheimlich aus dem Staub macht. Beim „Quiet Quitting“ kündigt man nur innerlich und reduziert seine Leistung auf das Minimum, das nötig ist, um den Job nicht zu verlieren.

Egal für welchen dieser negativen Kündungswege man sich entscheidet, es bleibt das Risiko, dass du im Jobinterview bei der Frage „Wie und warum haben sie denn bei X gekündigt?“ eine roten Kopf 🫣 bekommen wirst.

Die Kunst des wertschätzenden Kündigens

Unabhängig von den Gründen für die Kündigung ist es wichtig, den Kündigungsprozess mit Anstand und Respekt zu gestalten. Ein wertschätzender Abgang sichert nicht nur ein positives letztes Arbeitszeugnis, sondern bewahrt auch wertvolle berufliche Beziehungen und dein eigenes professionelles Image. Hier sind einige Tipps für eine konstruktive Kündigung:

  • Offene Kommunikation: Erkläre deine Gründe für die Kündigung auf eine ehrliche und sachliche Weise. Sprich auch ruhig an, welche Versuche du unternommen hast, um etwas zu ändern.

  • Ausreichende Kündigungsfrist: Beachte die im Vertrag festgelegten Fristen, um deinem Arbeitgeber genügend Zeit zur Nachbesetzung zu geben und verzichte auf Krankschreibungen, um bereits früher rauszukommen.

  • Übergabe unterstützen: Biete deine Unterstützung bei der Übergabe deiner Aufgaben und Verantwortlichkeiten an.

  • Dankbarkeit zeigen: Bedanke dich für die Gelegenheiten und Erfahrungen, die du während deiner Anstellung gesammelt hast.

Gute Vorbereitung auf die nächste Bewerbung

Eine Kündigung kann wie ein Befreiungsschlag wirken. Endlich raus aus einem belastenden Arbeitsverhältnis und auf zu neuen Ufern. 👍

Allerdings wird in der Praxis gelegentlich übersehen, dass die Chancen im Arbeitsmarkt momentan zwar sehr gut sind, deshalb aber trotzdem eine Bewerbung inklusive Vorstellungsgespräch notwendig bleiben. Eine Bewerbung von vor fünf Jahren, alte Bilder oder ein holpriges Jobinterview können auch in Zeiten des Fachkräftemangels zum Ausscheiden führen.

Mit ordentlichen Unterlagen und der richtigen Vorbereitung stehen deine Chancen für den Traumjob schon sehr gut. Wie du das mit wenig Aufwand hinbekommst, erkläre ich dir in meinem Online-Seminar **Bewerbungstraining - so bekommst du deinen Traumjob!,**das du als XING-Leser:in mit 75 % Rabatt bekommst. Du zahlst also statt 199 € nur 49,75 €!

Welche Fehler hast du bei einer Kündung schon gemacht? Schreib mir dazu gern etwas in die Kommentare.

Viele Grüße

Henryk Lüderitz

Kommentare

Henryk Lüderitz schreibt über Young Professionals, junge Führungskräfte, Leadership, Talente & High Potentials

Die Herausforderungen von Young Professionals kenne ich aus eigenerer Erfahrung: Bereits mit Anfang 20 war ich bei Vodafone in einem Talentprogramm. Es folgten Positionen als Projektleiter und Führungskraft. Nach 12 Jahren im Konzern arbeite ich jetzt als Trainer und Coach für Young Professionals.

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