Markt für Zahlungsverkehr im Umbruch
Der Zahlungsverkehrsmarkt in Europa verändert sich fundamental: Innovation und Wachstum werden von ansteigender Disruption gefördert. Die Beratungsgesellschaft Oliver Wyman hat 28 Märkte, von Mitteleuropa inklusive Deutschland und Österreich über Großbritannien und Irland bis hin zu Skandinavien und den baltischen Ländern detailliert untersucht und Trends wie auch Herausforderungen im Zahlungsverkehr identifiziert.
Vielfältige Einflüsse auf den europäischen Markt
In Europa wird bis 2020 mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund 7 Prozent gerechnet. Das bedeutet, der Ertragspool wird von derzeit 38 Milliarden Euro bis 2020 auf bis zu 55 Milliarden Euro anwachsen. Der deutsche Markt hat hieran aktuell einen Anteil von rund 20 Prozent.
Zahlungsverkehr in Deutschland wächst deutlich
Für den deutschen Zahlungsverkehrsmarkt prognostiziert Oliver Wyman eine jährliche Wachstumsrate von bis zu 9 Prozent bis 2020. Der deutsche Ertragspool beträgt aktuell 7,4 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2020 wird er auf bis zu 12,4 Milliarden Euro anwachsen – vor allem getrieben durch höhere Konto- und Anbietergebühren wie der Händler-Service-Gebühr (MSC).
Deutschland fällt bei der Akzeptanz neuer Bezahl-Technologien zurück
Auf dem europäischen Zahlungsverkehrsmarkt gibt es deutliche Unterschiede bei der Nutzung der verschiedenen Zahlungsarten, besonders bei neuen bargeldlosen Zahlungsmitteln. Hinsichtlich der Akzeptanz neuer Zahlungstechnologien durch die Konsumenten liegt Deutschland hinter innovations-affinen Regionen wie Großbritannien und Skandinavien.
Bezahlkarten sind in Deutschland und Frankreich/Benelux dagegen ähnlich verbreitet wie in Skandinavien und Großbritannien/Irland.
Große Unterschiede gibt es hier jedoch bei der Dichte des Point-of-Sale-Netzes (PoS), das in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern wesentlich schlechter ausgebaut ist.
Neue Akteure im Zahlungsverkehrsmarkt
Große Technologiekonzerne sowie eine Vielzahl neuer Marktteilnehmer von FinTech-Acquirer im mobilen Zahlungsverkehr bis hin zu den mobilen Geldbörsen („Mobile Wallets“) von Apple oder Google treiben die Entwicklung im Zahlungsverkehrsmarkt durch rege Innovationstätigkeit voran. Neben neuen Akteuren drängen auch etablierte Banken auf den mobilen Zahlungsmarkt. Mit ihren Angeboten setzen sie auf Bequemlichkeit und Sicherheit für die Kunden. Diese bankeigenen Produkte erweisen sich i.d.R. als recht erfolgreich.
Ausführlich im Bank Blog: Zahlungsverkehr im Umbruch
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