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Bert Martin Ohnemüller

Nichts ist ohne Bedeutung! Warum wir bereit sein sollten, anders auf die Dinge zu schauen

Inspiration ist eines meiner absoluten Lieblingswörter. Viel zu lange habe ich mich mit der Idee der Motivation beschäftigt - ich dachte wirklich, man könnte Menschen motivieren. Heute, nach 30 Jahren Versuch und Irrtum, wage ich eine mutige Aussage: "Niemand kann jemand anderen dauerhaft motivieren. Motivation funktioniert immer und ausschließlich von innen nach außen. Wenn man etwas wirklich will, dann kann man es in der Regel auch. „Ich kann, weil ich will, was ich muss.“ Das Zitat von Immanuel Kant beschreibt eine Idealvorstellung: Doch Motivation allein reicht nicht aus, um Ziele zu erreichen. Wenn wir unser Warum gefunden haben, dann spielt das Wie keine Rolle mehr, lehrt uns Nietzsche. Ich vergleiche dies gern mit dem Moment höchster Verliebtheit: Dann geht doch alles, oder? Stellen wir uns vor, wir würden uns in das verlieben, was wir tun? Wenn wir Menschen nicht motivieren können, was können wir dann tun? Wir können sie inspirieren und sie einladen, die Welt mit anderen Augen zu sehen, eine Resonanz zu erzeugen und sie daran erinnern, was ihr Herz zum Schwingen bringt. Also raus aus dem Kopf und voll rein ins Herz!

Das ist nicht einfach. Mein erster Impuls: "Glauben Sie nicht alles, was Sie denken" - vor allem wenn die Gedanken nicht förderlich und unterstützend sind. Es braucht die Bereitschaft, andere Wahrheiten zu akzeptieren und zu verstehen, dass unsere Wirklichkeit und unsere Wahrnehmung immer subjektiv geprägt ist. Will ein Mensch Recht haben oder ein erfolgreiches und glückliches Leben führen? Beides wird schwierig. Das Geheimnis aus der Physik lautet: „Wenn Sie die Art und Weise ändern, mit der Sie die Dinge betrachten, ändern sich die Dinge, die Sie betrachten.“ Dieser wunderbare Gedanken von Max Planck, einem der Begründer der Quantenphysik, hat dies treffend auf den Punkt gebracht. Wenn wir bereit sind, Verantwortung für unsere Wirklichkeit zu übernehmen, und wenn wir akzeptieren, dass unsere Wahrnehmung mehr mit unseren inneren Zuständen als mit der äußeren Wirklichkeit zu tun hat, sind wir auf dem richtigen Weg, zunächst anders zu denken und daraus folgend anders zu handeln. Wir brauchen dazu viel Kraft und Energie, die stark genug sind, unsere eingeübten Verhaltensmuster und Routinen zu überwinden. Leider brauchen die meisten von uns die Schmerztherapie, um bereit zu sein, anders auf die Welt zu schauen. Der einfachere Weg ist die Erkenntnis oder Vorbilder.

Weil das die notwendige Voraussetzung ist, andere Perspektiven einzunehmen und andere "Wahrheiten" zuzulassen. Unser denkender Verstand ist ein sehr ökonomisches System, für das zu viel Denken und Reflektieren die reinste Form von Energieverschwendung ist (zwei Prozent Körpergewicht verbrauchen zwanzig Prozent der Körperenergie). Wahrnehmung ist die Voraussetzung für Veränderung: Zunächst muss ich wahrnehmen, wie die Wirklichkeit in meinen Kopf kommt, und warum ich das denke, was ich denke - und dann kann ich eine Entscheidung treffen und mich auf das Abenteuer des Denkens außerhalb der eingeübten Autobahnen einlassen. Routinen sind aus meiner Sicht dauerhaft eher destruktiv und definitiv eine starke Kraft das persönliche Glück zu verhindern.

Die Quellen der Inspiration sind immer da - auch wenn wir sie nicht sehen (wollen). Unser Gehirn fühlt sich ja wohler in den Routinen und bekannten Denkschleifen. Das Leben spricht in jedem Moment zu uns, die Frage ist: Hören wir hin, oder hören wir weg? In meiner Wahrnehmung war es das Graffiti an der Wand, die Headline einer Werbung, der Titel eines Buches, der Song, die Aussage eines Freundes, der Schmerzimpuls meines Körpers, das merkwürdige Bauchgefühl oder ein besonderes Erlebnis in der Natur. Wie wir es gerade im Frühling wieder erleben dürfen, wenn uns die Natur als Lehrmeister dient. Inspiration braucht die Bereitschaft und das Sich-Einlassen - heute sprechen wir sehr gerne von Mindfulness und Achtsamkeit. Die Quellen stehen für uns alle bereit, und am besten kann man diese für sich persönlich erschließen, wenn man bereit ist, anders auf die Dinge zu schauen. Nichts ist ohne Bedeutung!

Unsere Worte schaffen unsere Realität - wir sehen die Welt so, wie wir denken, und mit unseren Aussagen bewerten wir sie und machen sie zu unserer Wahrheit. Worte haben eine gigantische emotionale Kraft, sie können uns über viele Herausforderungen tragen, sie können uns zum Wachsen bringen - oder genau das Gegenteil bewirken. Beobachten wir hin und wieder, welche Worte wir verwenden und achten wir einmal gezielt darauf, welche Worte die Menschen in unserem Umfeld nutzen. Die Wortwahl sagt meiner Meinung nach mehr über einen Menschen aus als ausführliche Persönlichkeitstests. Worte sind Pfeile: Wenn sie den Bogen verlassen haben können wir sie nicht mehr zurückholen. Deshalb sollte intensiv auf die eigene Wortwahl geachtet werden. Die Welt braucht Menschen, die Freude am Leben haben, wir brauchen Menschen, die sich selbst und andere durch ihre Worte in die Zuversicht bringen. Menschen, die immer wieder einen besseren Weg finden, auch wenn sie ihn selbst in diesem Moment noch nicht sehen.

Die Atmung beeinfluss unser ganzes Sein. Atme tief ein und aus, tief ein, tief aus - am besten nach der 4/2/4-Methode - vier Sekunden einatmen, zwei Sekunden halten, vier Sekunden wieder ausatmen - idealerweise zwei Minuten. Dann höre Menschen ihre innere Stimme und spüren ihre Zuversicht.

Empathie ist für mich das Rückgrat der Menschlichkeit - ohne sie gibt es kein Überleben. Wir sind soziale Wesen, wir wachsen durch Kooperation - die Konfrontation ist ein Überlebens- und Notfallprogramm, welches nur in lebensbedrohlichen Situationen aktiviert werden sollte. Unsere Empathie macht uns zum Menschen - gemeinsam finden wir Wege und Lösungen.

Das wird das dritte Buch aus meiner LEAD SPEAK INSPIRE Serie: Dann gibt es neben dem Textbuch das Inspirations- bzw. Arbeitsbuch mit vielen Reflexionsaufgaben, die helfen, herauszufinden, wer man ist, um dann danach leben zu können. Der LEAD SPEAK INSPIRE Inspirations Guide ist eine Sammlung von 112 Zitaten, die mich persönlich sehr berührt haben. Diese möchte ich, ergänzend mit meinen Gedanken teilen. Und als Quelle der Inspiration positionieren.

Die Bedienung des Inspiration Guide ist denkbar einfach: Wann immer man in der Stimmung oder Notwendigkeit eines veränderten Blickpunktes, einer veränderten Perspektive ist, einfach an eine Zahl zwischen 1 und 112 denken, das entsprechende Zitat lesen, und meine Anmerkung dazu auf sich wirken lassen. Das Nutzenversprechen wurde oben beschrieben: „Wenn wir unsere Perspektive wechseln, dann verändern wir unsere Wahrnehmung und damit unsere Welt. Unsere Gedanken sind stark, und manchmal reicht eine veränderte Blickrichtung.

Weil uns das so wie immer genau dahin gebracht hat, wo wir heute sind. Ein Weiter-so ist aus meiner Sicht absolut keine Option. Wir brauchen bessere Wege. Meinen Studenten sage ich immer, dass sie die Regeln lernen sollen, um sie danach zu brechen. „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert“, sagte Einstein. Wie oben beschrieben ist es das Prinzip der Kreativität und Innovation, eben anders auf die Dinge zu schauen, um dann erleichtert und begeistert festzustellen, dass sich die Dinge (und die Menschen) dadurch ändern. Also raus aus dem Status Quo und rein ins Abenteuer - die innere Zuversicht dient dabei als genialer Kompass.

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Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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