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Ressourceneffizienz unter der Lupe: Was ist ein „KEFF-Check“?

Der Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongresses Baden-Württemberg ist die führende Plattform für Information, Innovation und Transformation im Bereich der Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaft. Er richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden sowie Führungskräfte, Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen der Industrie, der kommunalen und privaten Entsorgungswirtschaft, aus Banken, Beratungen und öffentlicher Verwaltung. Vom 23. und 24. Oktober 2019 fand der KONGRESS BW im Auftrag des Staatsministeriums, Umweltministeriums und des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg inzwischen zum 8. Mal in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart statt. Teilnehmende hatten auch die Möglichkeit, den Druckluft- und Pneumatikspezialisten Mader zu besuchen. Das Unternehmen sieht sich als kompetenten Ansprechpartner in allen Druckluftthemen mit besonderem Augenmerk auf eine für den Kunden optimal zugeschnittene, wirtschaftliche und energieeffiziente Druckluftversorgung. Seit Mai 2014 ist es Mitglied der Klimaschutz- und Energie-Effizienzgruppe der Deutschen Wirtschaft (Klimaschutz-Unternehmen e.V.), einer unternehmerischen Exzellenzinitiative für Klimaschutz und Energieeffizienz. Im Dezember 2014 wurde Mader mit dem Umweltpreis für Unternehmen Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Beim Vor-Ort-Termin am Firmenstandorts in Echterdingen lernten sie auch den so genannten „KEFF-Check live“ kennen. Hier blicken Experten für Energieeffizienz hinter die Kulissen kleiner und mittelständischer Unternehmen und decken in einem intensiven Vor-Ort-Termin Einsparpotenziale auf. Den KEFF-Check im Rahmen des KONGRESS BW nutzen die Energieeffizienzmoderatoren der KEFF Region Stuttgart, um die Vorgehensweise zu erläutern und live zu demonstrieren. Die KEFF Region Stuttgart unterstützt vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) beim Einsparen von Energie. Dazu zeigen die drei KEFF-Effizienzmoderatoren den Unternehmen zugeschnittene Einsparpotenziale auf – wie hier bei Mader auch vor Ort.

Die Effizienzmoderatoren arbeiten lokal eng mit den Kreisenergieagenturen zusammen, „wobei die beiden KEFF-Effizienzmoderatoren bei der IHK Region Stuttgart die IHK-Mitgliedsbetriebe mit Auskünften und Veranstaltungen versorgen und der KEFF-Effizienzmoderator bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart die Unternehmen des Handwerks und der freien Unternehmen sowie Dienstleistungsunternehmen betreut.“

Das Projekt wird zusätzlich unterstützt durch die Handwerkskammer Region Stuttgart, die Landeshauptstadt Stuttgart, das RKW BW und die Initiative iEnEff des Landkreises Göppingen. Das Konsortium, bestehend aus der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (Konsortialführer), der IHK Region Stuttgart und den sechs Kreisenergieagenturen in der Region, bündelt seine Erfahrungen im Bereich Energieeffizienz, um die Unternehmen in der Region zu unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, weiter zu steigern und sich dabei umweltverträglicher auszurichten und greift zusätzlich auf das landesweite KEFF-Netzwerk zurück.

Beim Mader-Firmenbesuch ging es zunächst darum, ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen, genau hinzusehen und Energieeffizienzpotenziale zu erkennen. Ohne ganzheitliche Betrachtung der Energieflüsse in Unternehmen ist nachhaltiges Wirtschaften nicht möglich. „Wir haben uns gerne für den KEFF-Check zur Verfügung gestellt“, sagt Peter Maier, geschäftsführender Gesellschafter bei Mader. „Auch, weil wir es wichtig finden, uns nicht auf den bisherigen Erfolgen in Sachen Energieeffizienz auszuruhen, sondern uns ständig weiterzuentwickeln.“ Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken und – von der Heizungsanlage, über die Lüftung und Beleuchtung bis zur Photovoltaikanlage – die Energieeffizienz des Gebäudes unter die Lupe zu nehmen. Fragen gab es vor allem zur Photovoltaikfassade. Zudem erhielten die Besucher von Peter Maier und seiner Kollegin Stefanie Kästle, ebenfalls Geschäftsführerin des Unternehmens, einen Einblick in die Vorher-Nachher-Szenarien des alten und neuen Firmenstandorts. Auch die Möglichkeit, selbst Druckluftleckagen zu orten und damit einen Teil der Energieeffizienzdienstleistungen des Unternehmens kennenzulernen, wurde gern genutzt.

Ich danke Ulrike Böhm von der Mader GmbH & Co. KG für die Hintergrundinformationen und das Bildmaterial.

Weiterführende Literatur:

Ulrike Böhm: Die Macht der kleinen Schritte. Wie man als mittelständisches Unternehmen zum Klimaretter wird. In: Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.

Ulrike Böhm: Wie ein Mittelständler zum „Klimaretter“ wird – die Fortsetzung der Geschichte zum Mader-Effekt. In: CSR und Energiewirtschaft. In: CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werbner Landhäußer. 2. Auflage, Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.

Stefanie Kästle und Werner Landhäußer: Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG. In: CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2019.

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Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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