Vergiftetes Arbeitsklima – acht Signale, die Führungskräfte erkennen müssen
Hand aufs Herz – wie wäre deine Arbeitsleistung, wenn bereits der Gedanke an deinen Arbeitsplatz zu Magenschmerzen führen würde? Ist die Stimmung in deinem Team schlecht oder sogar „vergiftet“, wirkt sich das negativ auf die Leistung aus.
In der Praxis wird die Teamstimmung leider viel zu selten von den verantwortlichen Führungskräften als mögliche Ursache für schlechte Leistung herangezogen. Stattdessen wird der Druck erhöht, der Ton verschärft und mit Konsequenzen gedroht. Ist jedoch eine toxische Arbeitsumgebung die Ursache, machen diese Maßnahmen die Situation sogar noch schlimmer.
Damit du als Führungskraft ein negatives oder sogar vergiftetes Arbeitsklima direkt erkennst, habe ich dir hier acht Signale zusammengefasst, auf die du achten kannst.
Signal #1: Der Gesichtsausdruck
Wenn sich deine Mitarbeiter:innen förmlich zur Arbeit quälen, steht diese Qual besonders am Morgen sehr deutlich in die Gesichter geschrieben. Achte doch mal darauf, mit welchem Gesichtsausdruck dein Team den Arbeitstag beginnt. Auch die Begrüßung gibt Hinweise auf die Teamstimmung. Ist sie maximal ein genuscheltes „Morgn“, solltest du auf weitere Signale achten.
Signal #2: Wenig Kommunikation
Wird im Team wenig kommuniziert, kann das an einer kurzfristigen Überlastung liegen. Fällt dir aber über einen längeren Zeitraum auf, dass weder an der Kaffeemaschine, noch in den Büros gesprochen wird, kann das ein weiterer Hinweis auf eine schlechte Teamstimmung sein.
Signal #3: Geschlossene Türen
Ist die Stimmung im Team vergiftet, versuchen sich die Mitarbeiter·innen der Stimmung möglichst zu entziehen und sich selbst einen Rückzugsort zu schaffen. In der Praxis wird dafür gern (ohne erkenntlichen Grund) die Bürotür geschlossen.
Signal #4: Keine (gemeinsamen) Pausen
Hat sich in deinem Team eine Pausenkultur etabliert, in der jede·r am Arbeitsplatz für sich allein isst, spricht das sehr deutlich für ein toxisches Arbeitsklima. Ungesund (und damit eben auch toxisch) kann das Arbeitsklima auch werden, wenn komplett auf Pausen verzichtet wird. Dann liegt die „Vergiftung“ nicht in Spannungen zwischen den Teammitgliedern, sondern an einer ungesunden Kultur der permanenten Überforderung.
Signal #5: Hektik und Stress
Beobachtest du bei deinem Team eine ständige Hektiv, zahlreiche Meetings und hitzige Diskussionen über Prioritäten, ist das ebenfalls ein Hinweis auf ein toxisches Arbeitsklima. Ständiger Stress durch Termindruck, viel Arbeitslast und ein schlechtes Zeit- und Selbstmanagement können eine sehr ungesunde Kombination sein, die deine Teammitglieder stark belasten. Ein „Quick-Win“ in diesem Fall kann die Teilnahme an einem Seminar sein, in dem der Umgang mit Stress und das Zeit- und Selbstmanagement verbessert werden (siehe unten).
Signal #6: Viel Konkurrenzdenken
Sind in deinem Team Konkurrenzdenken und Neid stark ausgeprägt, ist das ebenfalls ein deutliches Signal für eine negative Teamkultur. Du merkst das daran, dass beispielsweise (kleine) Erfolge nicht anerkannt oder gelobt werden. Stattdessen wird mit bissigen Kommentaren, wie zum Beispiel „Irgendwann findet auch ein blindes Huhn ein Korn!“, reagiert. Dieses Konkurrenzdenken kann sich auch gegenüber anderen Abteilungen bemerkbar machen.
Signal #7: Negativer Umgang mit Fehlern
„Also ICH kann da nichts für!! Das wäre nämlich nicht passiert, wenn …“ Der Umgang mit Fehlern ist ganz bestimmt eine Herausforderung. Wird im Fehlerfall die Schuld abgewälzt, in der Vergangenheit gerührt oder gar anderen untergeschoben, ist das ein deutliches Zeichen für eine toxische Arbeitsumgebung.
Signal #8: Halboffener Unmut
Die Formulierung „halboffener Unmut“ habe ich als Beschreibung dafür entwickelt, wenn im Team (oder gegenüber der Führungskraft) ganz nebenbei mal eine Bemerkung fällt, in der die Person das Herz auf der Zunge trägt. Es kann etwa in einem Teammeeting passieren, dass Herr X und Herr Y diskutieren und Frau M halblaut zu sich selbst sagt „Mensch, habe ich das hier satt!“.
In der Hektik des Alltags gehen diese Bemerkungen schnell unter oder werden von Führungskräften nicht erkannt. Nach dem Motto: **Wer hier nur so zu sich selbst oder in den Raum spricht, hat auch nichts zu sagen.**Weit gefehlt, denn solche halboffenen Äußerungen sind ein deutlicher Hilfeschrei und müssen aufgenommen werden!
Was tun, wenn die Stimmung in deinem Team toxisch ist?
Hast du als Führungskraft ein oder zwei dieser Signale in deinem Team erkannt? Dann ist das noch kein Grund, in hektischen Aktionismus zu verfallen. Beobachte mindestens eine weitere Woche gezielt das Verhalten deiner Teammitglieder. Bestätigen sich deine Beobachtungen, ist das noch kein Grund zur Panik. Ein toxisches Arbeitsklima ist kein Einzelfall und auch kein Stigma für die Ewigkeit. Mit gezielten Maßnahmen kannst du die Ursachen erforschen und das Arbeitsklima auch wieder ins Positive verändern.
Wenn du wissen möchtest, wie das genau geht, dann folge mir hier bei XING und freu dich schon auf meinen nächsten Insider-Artikel, in dem ich dir erkläre, wie du eine toxische Teamkultur verändern kannst.
Deine Erfahrungen mit einem toxischen Arbeitsklima
Hast du bereits in einer toxischen Teamkultur gearbeitet? Woran hast du erkannt, dass etwas nicht stimmt, und wie hast du reagiert?
Ich freue mich über deine Kommentare … viele Grüße
Henryk
____________________
Hast du Interesse an einem Seminar, in dem der Umgang mit Stress und das Zeit- und Selbstmanagement verbessert werden, empfehle ich dir mein Onlineseminar: „Get things done - Das 1x1 des Zeit- und Selbstmanagement“. Du kannst es hier € 200,- günstiger bekommen. Möchtest du es für dein gesamtes Team buchen, sprich mich gern für ein Angebot an.