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Warum brauchen wir Visionen?

Veränderungen beginnen mit klaren Visionen, einem Durchblick zu einem möglichen Sinn und einer Entscheidung zu handeln. Der Begriff „providentia“ benennt die Handlung und die Fähigkeit, sich in die Zukunft hineinzudenken. Voraussicht führt zum Vorherwissen der Dinge. Visionäre zeichnen sich durch einen ausgeprägten Möglichkeitssinn mit einem unbegrenzten Raum alternativer Denk- und Handlungsweisen aus. „Manche Leute sehen die Dinge, die es gibt und fragen ‚Warum?' Ich träume von Dingen, die es nie gegeben hat und frage ‚Warum nicht?'" Diese Frage von Robert Kennedy verbindet alle Menschen, die eine Vision haben, die nicht nur Träume bleiben, sondern auch verwirklicht werden sollen. Der Businessexperte Bert Martin Ohnemüller sagt, dass wir alle Visionen brauchen: „Nicht nur Unternehmen, sondern jeder Mensch, denn ohne Ziel stimmt jeder Weg!"

Es ist unser Nordstern - der Grund, warum wir morgens aufstehen. Die Vision ist die Kraftquelle, aus der wir die notwendige Energie bekommen, die wir benötigen, um die Angst vor Veränderung zu überwinden, um bereit zu sein, Risiken einzugehen und konkrete Schritte in unbekanntes Terrain zu gehen.

Ich bin seit vielen Jahren "beseelt" von seiner Vision und möchte sie hier gern teilen: „Erfolg im Leben zu haben bedeutet: Oft und viel zu lachen; die Achtung intelligenter Menschen und die Zuneigung von Kindern zu gewinnen; die Anerkennung aufrichtiger Kritiker zu verdienen und den Verrat falscher Freunde zu ertragen; Schönheit zu bewundern, in anderen das Beste zu finden; die Welt ein wenig besser zu verlassen, ob durch ein gesundes Kind, einen bestellten Garten oder einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Gesellschaft; zu wissen, daß wenigstens das Leben eines Menschen leichter war, weil Du gelebt hast – das bedeutet, nicht umsonst gelebt zu haben.“

In Bezug auf uns Menschen geht es darum herauszufinden, wer wir sind, um dann danach zu leben! "Aus dem Unsichtbaren entsteht das Sichtbare" - die Vision kommt immer von innen! Und den Blick nach innen haben viele von uns nicht so richtig gelernt: Wir suchen im Prinzip immer außen, nach der Lösung, nach der Richtung, nach dem Glück und dem Sinn und werden doch nie so richtig fündig. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch seine ganz spezifische Aufgabe hat. Der österreichische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl hat es mit diesem Zitat auf den Punkt gebracht: „Jeder Mensch hat im Leben seine eigene spezifische Mission oder Berufung. Weder ist er in dieser zu ersetzen, noch lässt sich sein Leben wiederholen. Daher ist die Aufgabe eines jeden so einzigartig wie seine spezifischen Möglichkeit, sie zu erfüllen.“

Im unternehmerischen Kontext würde ich es gerne wie folgt formulieren: "Wer keinen Wettbewerbsvorteil hat, sollte sich nicht in den Wettbewerb begeben." Die Vision entwickelt sich genau aus diesem Kern. Für mich ist es die konkrete Vorstellung einer besseren (Business-)Welt - das Nein sagen zum Status Quo, die Basis für Identifikation und Sinn.

Weil Vision ohne Aktion einfach nur eine Träumerei ist, aber Obacht: Aktion ohne Vision wird schnell zum Alptraum. Eine Vision, die nicht gelebt, die nicht erlebt wird, ist völlig redundant und überflüssig. Das eine geht nicht ohne das andere. Wer A sagt, muss auch B sagen - leider erleben wir zu oft riesige Lücken zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Da steckt sie schon wieder diese destruktive Kraft, die Angst zu scheitern, die Sorge sich zu blamieren? Es ist genau der Aspekt, wenn Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. In diesem Fall wirkt die vermeintliche Vision sogar hinderlich. Wie viele Mitarbeitende kennen ihre Vision, so dass sie sie in jedem Moment fehlerfrei vortragen, welche ihrer Kinder bzw. Familienangehörigen

Vertrauen ist die wichtigste Währung - das gilt im beruflichen Kontext ebenso wie im privaten Umfeld. Ohne Vertrauen wird es in beiden Ebenen sehr schwer. Vertrauen ist wie ein Gletscher in den Alpen, der für seine Entstehung Tausende von Jahren benötigt, aber in zwei, drei heißen Sommern dahin geschmolzen ist. Das Vertrauen ist ein großer Schatz, auf den wir unbedingt achtgeben müssen - wir haben nur diesen einen. Vertrauen ist auch betriebswirtschaftlich extrem relevant und interessant. Ich spreche in diesem Zusammenhang gerne vom "Speed of Trust" - schnelle Wege, kurze Entscheidungsprozesse, hohes Commitment und kreative Lösungen sind nur einige spontane Vorteile einer Vertrauensunternehmens. Die Grundlage, anderen zu vertrauen ist aus meiner Sicht das gesunde Selbstvertrauen, wie kann ich sonst jemandem vertrauen, wenn ich mir selbst nicht vertrauen?

  • Bert Martin Ohnemüller: „Raus aus dem Kopf – voll rein ins Herz …“. Gedanken und Interviews für mehr Freude, Erfolg und Erfüllung im Berufs- und Privatleben. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Kindle Edition 2023.

  • Bert Martin Ohnemüller: Warum wir in der Dekade der Menschlichkeit das Emotionale Positionierungs-System (EPS) brauchen. In: Bauchgefühl im Management. Die Rolle der Intuition in Wirtschaft, Gesellschaft und Sport. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Neumüller. SpringerGabler Verlag 2021.

  • Bert Martin Ohnemüller: LEAD SPEAK INSPIRE: Eine Inspirationsquelle für die vor uns liegende "Dekade der Menschlichkeit", die neue Sichtweisen auf Führung, Teams und Unternehmenserfolg fordert. 3. Auflage Frankfurt a. M. 2019.

  • Bert Martin Ohnemüller: LEAD SPEAK INSPIRE Inspirationsbuch Zielführende Fragen und Übungen helfen Ihnen Ihr wahres Potenzial im Berufs- und Privatleben zu entfalten. Frankfurt a. M. 1. Auflage Februar 2019.

Kommentare

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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