Zeitmanagement für Berufstätige: Bewerbungen schreiben, wenn die Zeit knapp ist
Stell dir vor, du hast einen vollen Arbeitstag hinter dir, bist gerade auf dem Heimweg und erinnerst dich daran, dass du dich dringend um eine neue Stelle bewerben möchtest. Doch woher die Zeit nehmen? Für viele Berufstätige ist dies ein bekanntes Szenario. Doch mit einigen bewährten Strategien und kreativen Ansätzen kannst du selbst in einem vollen Terminkalender Platz für Bewerbungen schaffen.
Hier sind einige Tipps, wie du deine Zeit besser nutzen kannst.
Effektive Nutzung von bisher wenig produktiven Phasen
Viele von uns verbringen täglich Zeit in Verkehrsmitteln wie Bahn oder Bus. Diese Phasen, die oft als unproduktiv empfunden werden, bieten jedoch eine hervorragende Gelegenheit, Bewerbungen zu schreiben oder zu verschicken. Moderne Apps ermöglichen es, Lebensläufe und Anschreiben direkt vom Smartphone aus zu versenden. So kannst du deine Bewerbungsdokumente überprüfen, Stellenangebote durchsuchen und Bewerbungen übermitteln, während du pendelst.
Praxistransfer: Nutze Apps wie Stepstone und Xing auf deinem Smartphone, um unterwegs nach Stellen zu suchen und Bewerbungen direkt zu verschicken.
Delegieren von Aufgaben
Beim Zeitmanagement kann es notwendig sein, dass man situativ Aufgaben delegiert. Idealweise wäre der Ablauf: Man gibt eine Aufgabe ab (und erhält hierdurch Zeit für Bewerbungen), um dann im Gegenzug dieser Person an anderer Stelle zu helfen (wobei diese Unterstützung uns selbst wenig Zeit kostet). Geben und Nehmen ist hierbei sehr wichtig.
Praxistransfer: Identifiziere zwei bis drei Aufgaben, die du delegieren kannst, um dir wöchentlich ein bis zwei Stunden für Bewerbungen zu verschaffen.
Fokussierte Arbeitsblöcke
Die Pomodoro-Technik ist eine effektive Methode, um sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und diese effizient zu bearbeiten. Du arbeitest 25 Minuten lang konzentriert an einer Aufgabe und machst dann eine 5-minütige Pause. Nach vier solchen Blöcken folgt eine längere Pause. Diese Technik kann helfen, sich intensiv auf das Schreiben und Anpassen von Bewerbungen zu fokussieren, ohne sich ablenken zu lassen. Setze dir feste Zeiten, in denen du ausschließlich an deinen Bewerbungen arbeitest.
Praxistransfer: Richte dir 2-3 Pomodoro-Sessions pro Woche ein, die du fokussiert dem Schreiben und Anpassen deiner Bewerbungen widmest.
Netzwerken
Ein starkes berufliches Netzwerk kann den Bewerbungsprozess erheblich erleichtern. Nimm dir regelmäßig Zeit, um deine Kontakte zu pflegen und zu erweitern. Besuche berufliche Veranstaltungen, nutze Online-Plattformen wie Xing und tritt in Austausch mit Fachkollegen. Oftmals ergeben sich aus solchen Netzwerken neue Jobmöglichkeiten, die den formellen Bewerbungsprozess verkürzen oder sogar umgehen können. Eine passende Community kann dir Türen öffnen und wertvolle Informationen über offene Stellen liefern.
Praxistransfer: Plane regelmäßig Treffen mit Kollegen und Kolleginnen, um dein berufliches Netzwerk zu erweitern. Das kann auch virtuell stattfinden.
Zeitfresser vermeiden
Finde heraus, welche Aufgaben viel Zeit kosten, aber wenig bringen, und reduziere sie so gut wie möglich. Dazu gehören zum Beispiel zu viel Zeit auf Social Media oder unnötig lange Meetings (die man besser strukturieren könnte). Aber auch Multitasking oder Perfektionismus (Reflexionsfrage: Wann ist etwas wirklich perfekt?) sind massive Zeitfresser, die vermieden werden sollten.
Praxistransfer: Führe eine Woche lang ein Zeitprotokoll und finde mindestens eine Aktivität, die du einschränken kannst, um täglich 15-30 Minuten für Bewerbungen zu haben.
Recherche-Aufwand professionell gestalten
Eine gute Recherche ist wichtig für erfolgreiche Bewerbungen, aber sie kann viel Zeit kosten. Benutze professionelle Werkzeuge und Strategien, um den Aufwand für Erkundungen zu minimieren. Suche regelmäßig nach passenden Jobs in Jobbörsen mit Filterfunktionen. Lass dich automatisch über relevante Stellenangebote informieren, indem du Job-Benachrichtigungen abonnierst. Das spart Zeit und hält dich auf dem neuesten Stand.
Praxistransfer: Um wöchentlich relevante Stellenangebote direkt in dein E-Mail-Postfach zu bekommen, nutze Jobportale mit Filterfunktionen und richte Job-Benachrichtigungen ein.
Die Leistungs- und Störkurve
Jeder von uns hat eine individuelle Leistungskurve über den Tagesverlauf: Manche Leute stehen um 5.30 Uhr auf und können direkt komplexe Texte erstellen. Andere finden um 9 Uhr aus dem Bett und benötigen erst mal 2-3 Tassen Kaffee, um den korrekten Wochentag herausfinden zu können. Hinzu kommen individuelle Störphasen, z. B. häufige E-Mails oder Telefonate zu bestimmten Tageszeiten.
Praxistransfer: Identifiziere genau die Zeitphasen im Alltag, an denen du besonders produktiv bist und gleichzeitig Störungen eher gering sind. Platziere (wenn möglich) in diesen Phasen anspruchsvolle Aufgaben, z. B. Formulierung vom Anschreiben.
Fazit
Auch wenn man viel zu tun hat, kann man trotzdem Zeit finden, um Bewerbungen zu schreiben. Man kann Wartezeiten nutzen, Aufgaben abgeben, sich auf die Arbeit konzentrieren, Kontakte knüpfen, unnötige Zeitfresser vermeiden, gründlich recherchieren und ideale Zeitphasen finden, um Zeit zu sparen.
Welche anderen guten Ideen gibt es noch, um Zeit für Bewerbungen zu finden? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren!