Dr. Eike Mueller

Ich vertrete das Gebiet "Wissenschaftliches Rechnen" in Forschung und Lehre. Der Schwerpunkt meiner Arbeit sind Entwurf und Implementierung effizienter numerischer Verfahren für interdisziplinäre Fragestellungen, vor allem in der Simulation atmosphärischer Phänomene. Gemeinsam mit Partnern in Wissenschaft und Industrie entwickle ich parallele, objektorientierte Software in C++/Python/Fortran (siehe "Portfolio"). Neben der Betreuung dreier Doktorarbeiten unterrichte ich einen Kurs in "Scientific Computing".

Durch die Implementierung von Mehrgitterlösern auf parallelen Architekturen habe ich die Effizienz von neuen Vorkonditionierern in der atmosphärischen Strömungsdynamik nachgewiesen. Mit Kollegen am britischen Wetterdienst habe ich diese Methoden in den dort verwendeten Fortran90 code integriert und die Lösungszeit halbiert. Damit habe ich wesentlich zum Erfolg eines Projekts beigetragen, dessen Ziel die Entwicklung eines neuen britischen Wetter-Vorhersagemodells für massiv parallele Supercomputer ist.

Schwerpunkt meiner Tätigkeit in einem interdisziplinären Team war die OpenMP-Parallelisierung eines operationell verwendeten Monte-Carlo codes (NAME) zur Vorhersage der Ausbreitung atmosphärischer Schadstoffe. Insgesamt konnte ich die Laufzeit des codes um einen Faktor 10 verringern. Neben der Einführung eines neuen Versionskontrollsystems in der Arbeitsgruppe habe ich eine graphische Oberfläche und ein automatisiertes Python-System zur Steuerung des NAME-codes für Emergency-Response Szenarien entwickelt.

In einem dreimonatigen Praktikum vor meinem Studium habe ich mich zunächst mit den Grundlagen der Mehrgitter-Methode vertraut gemacht und danach einen objekt-orientierten code zur Lösung zweidimensionaler Differentialgleichungen entwickelt. Die von mir im Anschluss an das Praktikum entwickelte graphische Oberfläche für ein Mehrgitter-Analyseprogramm wurde als Software zu dem Buch "Practical Fourier Analysis for Multigrid Methods" (Joppich und Wienands, CRC-Press) veröffentlicht.

Perturbative Störungsrechnung (Parallele Monte Carlo Integration mit VEGAS), numerische Gitterfeldtheorie; Zusammenarbeit mit Kollegen in Glasgow und Cambridge

Bearbeitung eines Projekts im Bereich Gitterfeldtheorie (mit anschliessender Veröffentlichung) auf eigene Initiative; Besuch von Vorlesungen im Bereich Teilchenphysik; Auslandsaufenthalt finanziert durch ein Stipendium des DAAD

Spezialisierung auf Teilchenphysik; einjährige Diplomarbeit im Bereich "Chirale Störungstheorie" mit zwei anschliessenden Veröffentlichungen; Nebenfach Mathematik

Physik, Nebenfach Chemie; Abschluss des Grundstudiums in 3 statt 4 Semestern (durch die eigenständige Teilnahme an Vorlesungen aus Zivildienstleistender)